Wovon eine Domna träumt
zorn
Nur von einer einzigen Stadt hatte Izmira je geträumt: von Washawa.
Von Washawa der Weißen, Washawa der Schönen, Washawa, dem Stein gewordenen Herz Weralts.
Washawa mit den tausend Türmen, von denen keiner wie der andere war. Die einen mit Kuppeln, die anderen mit goldenen Spitzen, aber alle mit Fahnen geschmückt.
Im Traum war sie so viele Nächte in diese Stadt gereist, von der die alten Schriften kündeten, von der es im Tagebuch des Mädchens, von dem sie ihren Namen hatte, wunderbare Zeichnungen gab.
So viele Nächte war sie, müde von den Studien, müde von den Toden, müde von den Kämpfen, durch das Herz der Träume in diese Zauberstadt gereist. Die Mauern des Kloisters hatten sie freigegeben, damit sie die Wunder der alten Zeit sehen konnte. So sicher war sie sich so viele Tage beim Erwachen gewesen, dass sie einst dort sterben werde. Dass sie diesen Sieg noch erleben werde.
Das war ihr Traum gewesen.
Ihr Traum.
Und jetzt?
Träume von Flutwellen, die sich gurgelnd schwarz in Risse stürzen. Risse wie tiefe Wunden in dem Leib, den sie so lange verteidigt hatten. Zerfetze Bäume, zerstörte Haine, zerquetsche Tier - und Menschen, die auf Stümpfen von längst verfaulten Beinen rannten, als gäbe es ein Überleben.
Träume von diesem Kataklysmos hatten ihre Nächte heimgesucht, seit der Titel auf sie gekommen war.
Sie hatte Washawa nicht mehr gefunden in diesem Land, das nicht mehr ihres war.
Erst auf dem Weg in die Berge, wo ihre neue Heimat sein sollte, hatte sie ein Tor entdeckt, das sie in das Tal im Zentrum der Herzmark führte.
Erst nachdem sie den Dämon der Ranabari vertrieben hatten, war der Weg dorthin wieder offen.
Erst gestern hatte sie sich schlafen gelegt und endlich wieder das Tor gesehen, gerahmt von den Farben der Vacht.
Aber die Stadt war kalt gewesen.
Die Straßen leer.
Und ihre Schritte waren widergehallt von kalten, harten, weißen Mauern.
Das erste Mal hatte sie sich nach dem Aufwachen gesehnt, während der Schatten eines Brettnen auf sie fiel.
Aufwachen.
Sie wollte aufwachen...
Die Träumer Magiras
Die traumgeborene Delynn hat Träume von Magiranern gesammelt. Gerne erweitern wir die Sammlung an Träumen.
Bitte schickt ungefähr eine halbe Seite Text, in dem ihr beschreibt, wie in eurer Kultur von einer Stadt geträumt wird.
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